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Zanderangeln

Tipps zum Zanderangeln

Tipps zum Zanderangeln
Zanderangeln (Quelle: © Witold Krasowski - Fotolia.com)

Zander kann man nicht einfach angeln - Zander muss man überlisten! Die pfiffigen Raubfische sind nicht nur vorsichtig, sondern auch lernfähig. Was heute an Ködern gut funktioniert, kann beim nächsten Mal schon uninteressant für die Fische sein. Manch einer bezeichnet das Zanderangeln daher als Königsdisziplin des Angelns.


Zander sind nachtaktive Raubfische. Sie lassen sich sehr gut in der Morgen- und Abenddämmerung, sowie in der Nacht fangen. Wer also des Nachts nicht so viel Glück mit den Aalen hat, kann es gern auch mit dem Zielfisch Zander versuchen. Bei beiden Zielfischen ist absolute Stille übrigens äußerst wichtig.


Zanderangeln: Stille, Dunkelheit und Geduld

Vor allem der Zander ist in dieser Beziehung äußerst empfindlich: es reicht bereits ein unbekanntes Geräusch, vielleicht ein Hüsteln oder Niesen, und er stellt sich auf Gefahr ein. Das bedeutet, er verhält sich extrem vorsichtig und wird den Köder ignorieren. Da Zander nachtaktiv sind, sind sie gut an ihre dunkle Umgebung angepasst. Ihre Augen verfügen über eine reflektierende Schicht und funktionieren auch im Dunkeln sehr gut.


Zanderangeln in der Dämmerung (Quelle: © eugenegg - Fotolia.com)


Auf künstliche Lichtquellen sollte also verzichtet werden, sie könnten das Misstrauen der Raubfische wecken. Die Ausnahme bildet rotes Licht, dieses kann vom Zander nämlich nicht wahrgenommen werden. Manche Angler schwören beim Zanderangeln sogar auf Zelte und Kleidung in Tarnoptik, um dem Fisch nicht  negativ aufzufallen.


Der richtige Ort zum Zanderangeln

Zander halten sich während der Laichzeit in flachen Gewässern auf. Die Laichzeit dauert zwei Wochen und findet im Zeitraum April  bis Juni statt. Außerhalb der Laichzeit bevorzugt der Zander vor allem tiefe Gewässer. Dazu zählen Seen, Flüsse und Kanäle. Dort halten sie sich bevorzugt in tiefen Gräben, Unterwasserplateaus und abfallenden Kanten auf.


Wer Zander angeln möchte, sollte auf Besonderheiten im Gewässer achten. Kleine Inseln, Geröll, aber auch Wassereinläufe sind Stellen, an denen man auf die Raubfische stößt. Unterstände oder Brückenpfeiler, sowie Bäume, die ins Wasser ragen, sind ebenfalls eine Beobachtung wert. Wenn es anfängt abends dämmrig zu werden zieht es die Zander in Ufernähe. Im knietiefen Wasser finden sie ausreichend Nahrung.


           


Der richtige Köder beim Zanderangeln

Wie bereits erwähnt, zählen Zander zu den Raubfischen. Das bedeutet, sie ernähren sich von anderen Fischen, Insektenlarven und Amphibien. Dementsprechend werden dem Fisch Köder angeboten, die Futterfische imitieren. Jahrelang verwendeten Zanderangler Gummiköder. Der Erfolg der Shads, Twister und anderen Köder aus Kunststoff ebbte jedoch nach und nach wieder ab. Warum ist das so?


Zanderangeln mit Gummiköder (Quelle: © Matze Wendt - YouTube.com)


Zander sind, wie eingangs bereits erwähnt, schlaue und lernfähige Tiere. Sie durchschauten den Gummiködertrick und sprangen nicht mehr auf die präsentierten Köder an. Viele Angler sind nach dem schwindenden Erfolg der Gummiköder auf Wobbler umgestiegen. Doch auch diese zeigen nicht mehr immer den gewünschten Erfolg. Was also tun mit dem vorsichtigen Raubfisch?


Die Lösung ist eigentlich einfach: Naturköder. Dem Raubfisch wird als Köder einfach das präsentiert, was er kennt und gern frisst. Vor allem Rotaugen, Gründlinge,  Rotfedern und Barsche haben sich beim Zanderangeln bewährt.


Die Raubfische reagieren allerdings nicht auf unbewegliche Köder. Um den Beißreflex hervorzurufen ist eine spezielle Montage notwendig, der die Bewegungen eines anderen Fisches imitiert. Die sogenannte Sbirolino-Montage kommt aus dem Bereich der Fliegenfischerei. Für diese Montage wird folgendes Zubehör, welches oft auch als Set angeboten wird, benötigt:

  • Sbirolino
  • Perle
  • Vorfach (80 - 160 cm lang)
  • Haken in der Größe 6 -10
  • 3-fach Wirbel
  • Hauptschnur (0,17 - 0,24 mm)


Als erstes wird die Hauptschnur in den Sbirolino eingefädelt. Dieser sollte dabei nach oben zeigen. Nun die Feder aufziehen und im Anschluss den 3-fach-Wirbel verknoten. Jetzt das Vorfach und den Hanken montieren. Folgendes Video zeigt noch einmal, wie es geht:


Sbirolino-Montage zum Zanderangeln (Quelle: © DerFischer - YouTube.com)


Der Biss des Zanders

Wer es nach langer Zeit und vielen Versuchen endlich geschafft hat, ein Exemplar an der Angel zu haben sollte unbedingt der Versuchung widerstehen, die Angel sofort einzuholen. So schwer es auch fällt: Ruhe bewahren ist angesagt. Der Zander schluckt den Köder nicht gleich herunter, sondern zieht erst einmal damit ab. Bis zu 60 Meter Schnur muss man ihn abziehen lassen, bevor der Zander innehält und beginnt seine Beute zu fressen. Dafür benötigt er bis zu 50 Sekunden. Erst, wenn erneut an der Schnur gezogen wird, kann man die Angel einholen.

Auch wenn das Warten auf den Fang richtig schwer fallen kann - es lohnt sich. Spätestens beim Genuss der grätenfreien Filets ist man froh darüber, noch ein bisschen mehr Zeit beim Zanderangeln investiert zu haben.

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Josephine Ludwig
Josephine ist Angelfreundin und sogar vom Sternzeichen her Fisch. Ihr Motto ist das alte Sprichwort: "Ein kleiner Fisch auf dem Tisch ist besser als ein großer im Bach."