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Fliegenangeln

Die richtige Wurftechnik beim Fliegenangeln

Die richtige Wurftechnik beim Fliegenangeln
Wurftechnik Fliegenangeln (Quelle: © annette shaff - Fotolia.com)

Fliegenangeln ist eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Variante des Angelns. Um die spezielle Wurftechnik beim Fliegenangeln zu beherrschen ist oft jahrelange Übung notwendig. Der folgende Artikel soll einen Einstieg in die Thematik bieten und Tipps zum Erlernen der korrekten Wurftechnik bieten.


Fliegenangeln – die etwas andere Angelmethode

Das Fliegenangeln unterscheidet sich deutlich vom Köderangeln. Es handelt sich beim Fliegenangeln um sogenanntes „Pirschangeln“. Das bedeutet, der Angler pirscht sich an die Fische an. Wenn Sichtkontakt besteht bzw. die Fische an die Gewässeroberfläche schwimmen, beginnt diese spannende Variante des Angelns. Der Köder muss so präzise wie möglich an der Stelle, wo der Fisch vermutet oder gesichtet wurde, präsentiert werden. Daher gibt es eine spezielle Ausrüstung für das Fliegenangeln: Einhand- oder Zweihandruten, Fliegenrollen, Fliegenschnur, Fliegenvorfach und natürlich die Köder selbst, die Fliegen, gehören zur Grundausstattung beim Fliegenangeln. Doch in diesem Artikel geht es vor allem um eins: die richtige Wurftechnik!


Fliegenangeln (Quelle: © trofimov_pavel - Fotolia.com)


Übung macht den Meister

Die Wurftechnik beim Fliegenangeln wird gern als „Königsdisziplin“ betrachtet. Gerade Anfänger sollten zunächst das Werfen ausgiebig üben. Dazu muss man nicht zwingend an einen See. Man kann auch „Trockenübungen“ auf einer Wiese machen. Wichtig: Zum Üben sollte keine Fliege mit Haken verwendet werden. Ein kleiner Wollfaden ist vollkommen ausreichend. Bereits beim Üben und auch später am Gewässer sollte als Vorsichtsmaßnahme zum Schutz der Augen immer eine Brille getragen werden.


Die richtige Beinstellung fürs Fliegenangeln

Die Aufstellung zum Werfen beeinflusst das Ergebnis entscheidend. Um die Würfe optimal durchführen zu können, sollte der Fuß, welcher sich auf der Seite der Wurfhand befindet, etwas versetzt nach hinten gestellt werden. Stellen Sie den hinteren Fuß rechtwinklig zur Wurfrichtung und den vorderen in kleinem Winkel zur Wurfrichtung.


Der Überkopfwurf


urftechnik Überkopf (Quelle: © etheonTV - YouTube.com)


Der einfachste und am weitesten verbreitete Wurf beim Fliegenangeln ist der Überkopfwurf. Auch diese Wurftechnik benötigt einiges an Übung. Lass die Rute die Hauptarbeit übernehmen. Nutze zum Werfen das Handgelenk und den Unterarm, der Wurf darf nicht zu viel Kraft kosten. Beim Schwung nach  hinten empfiehlt es sich, die Rute ganz leicht seitlich zu halten. Die Bewegung nach vorn kann dann senkrecht über dem Kopf erfolgen. So lassen sich Knoten vermeiden.

  1. Nimm die Rute in die rechte Hand und halte mit der linken Hand die Schnur.
  2. Ziehe etwa 7 Meter Schnur von der Rolle (erfahrene Angler können gleich 10 Meter nehmen), fädel Vorfach und Schnur durch die Ringe und lege die Schnur vor dich auf den Boden.
  3. Bewege die Rute energisch nach hinten. Achtung: Die Bewegung wird gestoppt, wenn die Rute auf 11 Uhr ist!
    Dieses Detail ist sehr wichtig! Nur wenn die Rute auf 11 Uhr stoppt, kann der Wurf gelingen!
  4. Beobachte die Schnur. Ist sie gestreckt, beginnt Schritt 5.
  5. Mache einen energischen Vorwärtswurf. Dieser beginnt bei 11 Uhr in der Ausgangsposition und endet auf 1 Uhr. Auch hier ist Präzision enorm wichtig!
  6. Wenn die Leine ausrollt kann die Rute langsam auf 3 Uhr gesenkt werden.

Das Ergebnis des Überkopfwurfes sollte eine gerade vor dir liegende Schnur sein. Sollte dem nicht so sein: nicht verzweifeln, weiter üben!


           


Der Rollwurf


Wurftechnik Rollwurf (Quelle: © etheonTV - YouTube.com)

Der Rollwurf eignet sich besonders für fließende Gewässer. Er kann auch genutzt werden, wenn für den Überkopfwurf nicht genug Platz hinter dir zur Verfügung steht. Er kann nur am Wasser und mit einer Schwimmschnur geübt werden und ist damit eher für erfahrenere Fliegenangler geeignet.

  1. Ziehe 10 Meter Schnur von der Rolle und lass sie stromabwärts ins Gewässer gleiten.
  2. Führe die Rute langsam auf 10 Uhr zurück und halte diese Stellung.
  3. Führe nun eine kräftige Vorwärtsbewegung aus, und zwar bis etwa 3 Uhr.

Das Ergebnis dieses Wurfs ist eine Schlaufe, die über das Wasser „rollt“ und dabei immer kleiner wird. Am Ende überträgt sich die Energie und das Vorfach wird ordnungsgemäß ausgerollt.


Dies sind nur zwei der zahlreichen Wurfvarianten beim Fliegenangeln. Für Anfänger ist es empfehlenswert, einen erfahrenen Fliegenfischer als Trainer dabei zu haben. Dieser kann die trockene Theorie des Werfens gut veranschaulichen und auf Fehler in der Durchführung hinweisen. Wer in seinem Angelverein oder im Freundeskreis keine Fliegenangler hat, kann auch Wochenendkurse in Schulen für Fliegenfischerei absolvieren oder sich Lehrvideos zum Thema anschauen.

Der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall, denn Fliegenangeln ist eine der spannendsten Variationen des Angelsports.

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Josephine Ludwig
Josephine ist Angelfreundin und sogar vom Sternzeichen her Fisch. Ihr Motto ist das alte Sprichwort: "Ein kleiner Fisch auf dem Tisch ist besser als ein großer im Bach."