Fliegenangeln ist eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Variante des Angelns. Um die spezielle Wurftechnik beim Fliegenangeln zu beherrschen ist oft jahrelange Übung notwendig. Der folgende Artikel soll einen Einstieg in die Thematik bieten und Tipps zum Erlernen der korrekten Wurftechnik bieten.
Das Fliegenangeln unterscheidet sich deutlich vom Köderangeln. Es handelt sich beim Fliegenangeln um sogenanntes „Pirschangeln“. Das bedeutet, der Angler pirscht sich an die Fische an. Wenn Sichtkontakt besteht bzw. die Fische an die Gewässeroberfläche schwimmen, beginnt diese spannende Variante des Angelns. Der Köder muss so präzise wie möglich an der Stelle, wo der Fisch vermutet oder gesichtet wurde, präsentiert werden. Daher gibt es eine spezielle Ausrüstung für das Fliegenangeln: Einhand- oder Zweihandruten, Fliegenrollen, Fliegenschnur, Fliegenvorfach und natürlich die Köder selbst, die Fliegen, gehören zur Grundausstattung beim Fliegenangeln. Doch in diesem Artikel geht es vor allem um eins: die richtige Wurftechnik!
Die Wurftechnik beim Fliegenangeln wird gern als „Königsdisziplin“ betrachtet. Gerade Anfänger sollten zunächst das Werfen ausgiebig üben. Dazu muss man nicht zwingend an einen See. Man kann auch „Trockenübungen“ auf einer Wiese machen. Wichtig: Zum Üben sollte keine Fliege mit Haken verwendet werden. Ein kleiner Wollfaden ist vollkommen ausreichend. Bereits beim Üben und auch später am Gewässer sollte als Vorsichtsmaßnahme zum Schutz der Augen immer eine Brille getragen werden.
Die Aufstellung zum Werfen beeinflusst das Ergebnis entscheidend. Um die Würfe optimal durchführen zu können, sollte der Fuß, welcher sich auf der Seite der Wurfhand befindet, etwas versetzt nach hinten gestellt werden. Stellen Sie den hinteren Fuß rechtwinklig zur Wurfrichtung und den vorderen in kleinem Winkel zur Wurfrichtung.
Der einfachste und am weitesten verbreitete Wurf beim Fliegenangeln ist der Überkopfwurf. Auch diese Wurftechnik benötigt einiges an Übung. Lass die Rute die Hauptarbeit übernehmen. Nutze zum Werfen das Handgelenk und den Unterarm, der Wurf darf nicht zu viel Kraft kosten. Beim Schwung nach hinten empfiehlt es sich, die Rute ganz leicht seitlich zu halten. Die Bewegung nach vorn kann dann senkrecht über dem Kopf erfolgen. So lassen sich Knoten vermeiden.
Das Ergebnis des Überkopfwurfes sollte eine gerade vor dir liegende Schnur sein. Sollte dem nicht so sein: nicht verzweifeln, weiter üben!
Der Rollwurf eignet sich besonders für fließende Gewässer. Er kann auch genutzt werden, wenn für den Überkopfwurf nicht genug Platz hinter dir zur Verfügung steht. Er kann nur am Wasser und mit einer Schwimmschnur geübt werden und ist damit eher für erfahrenere Fliegenangler geeignet.
Das Ergebnis dieses Wurfs ist eine Schlaufe, die über das Wasser „rollt“ und dabei immer kleiner wird. Am Ende überträgt sich die Energie und das Vorfach wird ordnungsgemäß ausgerollt.
Dies sind nur zwei der zahlreichen Wurfvarianten beim Fliegenangeln. Für Anfänger ist es empfehlenswert, einen erfahrenen Fliegenfischer als Trainer dabei zu haben. Dieser kann die trockene Theorie des Werfens gut veranschaulichen und auf Fehler in der Durchführung hinweisen. Wer in seinem Angelverein oder im Freundeskreis keine Fliegenangler hat, kann auch Wochenendkurse in Schulen für Fliegenfischerei absolvieren oder sich Lehrvideos zum Thema anschauen.
Der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall, denn Fliegenangeln ist eine der spannendsten Variationen des Angelsports.